Der Start vom Critical Infinity Podcast. Ein Podcast per Sprachnachrichten. Christian Lindner verweigert sich der Debatte rund um das Tempolimit. Aber tut er das wirklich? Welche Ideologie steckt eigentlich hinter dem Ideologievorwurf?
Linder, hilft uns, mit Slavoj Žižek den Ideologiebegriff zu definieren. Denn wir merken, dass Lindner mit seiner objektiv neutralen Position eine ideologische Verdrehung macht und damit die größte ideologische Position überhaupt einnimmt. Was ziemlich zynisch ist, wenn man an Robert Habeck denkt.
Patrick bringt die bemerkenswerte Ansprache von Robert Habeck bei Markus Lanz ins Spiel. Erstaunlich offen kritisiert Habeck unsere Ideologie der kontinuierlichen Bequemlichkeit und einer immer nur punktuell erfolgenden moralischen Empörung.
Human stellt fest, dass Ideologie oft in Dingen steckt, die wir als belanglos empfinden. Was ist denn belangloser als die Normalität? Warum macht eigentlich Harbeck den Job von Markus Lanz? Und warum kann man die Show von Lanz mit einer Episode von Black Mirror vergleichen?
Patrick fragt sich warum wir denn eigentlich immer so widersprüchlich handeln. Geht es am Ende nicht immer um die eine entscheidende Frage im Leben: “What’s in it for me?” Die Frage nach dem “Was ist für mich drin” – die sogar hinter einem Altruismus stecken könnte.
Human denkt sich klar “What’s in it for me”, aber was ist dieses “me”? Was hat, das mit unseren Bedürfnissen, Wünschen und Begehren zu tun? Gibt es überhaupt einen Human oder ist Human ein Eisberg der nur über der Wasseroberfläche existiert?
Patrick möchte von der abstrakteren Ebene der Subjektdefinition wieder in das Konkretere. Er kontert mit dem Habitus Ansatz von Bourdieu und zeigt am Beispiel von Montana Black und seiner Obsession für Rolex Uhren, wie kompliziert diese existentielle Zugehörigkeit über Dinge wie Luxusuhren eigentlich ist.
Patrick lässt der Gedanke an existentiell wichtige Luxusuhren einfach nicht los. Er erinnert sich an eine passende Szene aus der Serie Succession, bei der eine sehr sehr teure Uhr eine mehrfache interessante, ideologische Bedeutung erhält.
Human erinnert sich daran, dass wir laut Lacan nicht nur einen materiellen Tod sterben, sondern auch ganz viele symbolische Tode sterben können und leitet daraus ab, warum eine 160k USD für einen Mann der alles hat wichtiger sein kann als für eine Familie, die nicht viel hat.
Patrick greift das Konzept des materiellen und symbolischen Todes von Lacan auf und überträgt ihn auf die patriarchalische Hauptfigur von Succession. Er stellt fest, dass ein Streben nach materiellem Besitz weder ein Ende findet noch sonderlich erfüllend zu sein scheint. Aber warum?
Human bleibt im Lacan/Zizek Universe (LCU) und stellt fest, dass wir nur existieren können, wenn wir negieren und wiederholen. Eine Wiederholung, die nicht nur aus den biologischen Bedürfnissen besteht, sondern aus dem, was uns die symbolische Ordnung als begehrenswert beschreibt. Damit begehren wir das Begehren selbst, das seine Synthese im Death Drive findet und damit ein Gefühl von der Unsterblichkeit, dass so lange wir begehren wir auch existieren werden.
Patrick versucht die abstrakte Theorie des Death Drives von Lacan in eine eigene poetische Übersetzung zu überführen und auch einen Zusammenhang zu Christian Lindner, Robert Habeck und den alten Mann aus Succession zu finden. Und dann kommt auch noch Putin ins Spiel …
Human nimmt Putin und geht wieder zurück zum Ideologiebegriff und versucht deutlich zu machen, dass alte weiße Männer nicht einfach zu ihrer Herrschaft erlangen, sondern auch der reaktionäre Zwang von Menschen wie Friedrich Merz dazu beitragen.
Patrick denkt, man könne nicht nicht interpretieren, daher ist es wichtig viele Hermeneutiken zu vergleichen. Deshalb ist auch die feministische Außenpolitik eine wichtige Antithese oder Negation von patriarchalischer Außenpolitik, wie sie z. B. Friedrich Merz vertritt. Interessant ist wie diese feministische Sichtweise entstanden ist und was sie im Umkehrschluss für den Diskurs rund um Krieg und Frieden bedeutet.
Eigentlich wollte Human die Dominanz in einigen Ideologien kritisieren, wurde aber dann von einem Spiegel-Artikel, der Frieden als etwas realitätsfernes und gefährliches abstraft, abgelenkt, um dann bei einem Tweet zu landen, der die Sinnhaftigkeit eines atomaren Erstschlages der Westmächte postuliert. Vielleicht war 2021 doch gar nicht so schlimm…
Patrick weist darauf hin, dass wir uns keinesfalls dazu hinreißen lassen dürfen den Pazifismus gegen den Krieg auszuspielen. Man muss die Dissonanz aushalten. Man kann zugleich Waffen zur Selbstverteidigung an die Ukraine liefern UND zugleich darauf hinweisen, dass Waffen allein, Kriege nicht beenden wird. Eine Diskreditierung von pazifistischen Idealen ist brandgefährlich, denn die Logik des Krieges frisst uns sonst alle mit Haut und Haar.
Human Nagafi und Patrick Breitenbach haben in der ersten Woche voller kritischer Sprachnachrichten sehr viel besprochen. Es ging natürlich um mögliche Ideologien unter der Oberfläche von Politik, Alltag und Popkultur. Es kamen Christian Lindner, Robert Habeck, Friedrich Merz und Annalena Baerbock zu Wort. Es wurden die Theorien von Hegel, Lacan, Žižek eingeführt. Es ging um eine Luxusuhr, die sowohl in der Serie Succession, als auch beim Influencer Montana Black eine existentielle Rolle spielt – jeweils ganz unterschiedlich. Die beiden sprachen über feministische Außenpolitik und dessen Negation, die patriarchalischen Strukturen und sie mussten über nichts weniger als Krieg und Frieden sprechen. Die Sprachnachrichten in Echtzeit könnt ihr unter critical-infinity.de verfolgen.
Human fragt sich, ob wir einen paradigmatischen Wandel von einer Institutionentheorie in der Außenpolitik zu einer Real-Politik haben und schnappt sich Hegel, um ihm beim Denken zu helfen und flüchtet sich in die Theorie.
Patrick kann sich nicht so wirklich mit der retroaktiven Theorie anfreunden. Für ihn ist es wichtig sich in der Gegenwart mit dem Wissen, was wir definitiv hatten, zu entscheiden und die Verantwortung zu tragen. Viele wussten was Putin ist. Ein Autokrat, ein Imperialist, ein mafiöser Energiemogul – und dennoch haben “wir” uns für ihn entschieden. Jetzt davon überrascht zu sein und dafür den Pazifismus als Läuterung zu opfern, das ist Patrick viel zu einfach und viel zu gefährlich.
Begriffe wie Verantwortung, Ethik und Moral sind für Human zu individuell gedacht, denn wie Zizek sagt: “Sie wissen, was sie tun, und sie tun es trotzdem”. Hier ist Ideologie am Werk. Aber wie operiert diese Ideologie?
Patrick lässt den Gedanken an die Frage “Warum die Menschen zwar wissen was Sache ist, aber dennoch nicht anders handeln können” nicht los. Gerade nicht beim Thema Krieg. Krieg scheint eine eigene perfide Struktur, eine eigene Ideologie zu sein, mit seiner ganz eigenen schrecklichen Logik. Patrick hat daher einige Stimmen aus der Vergangenheit und Gegenwart zu Wort kommen lassen.
Um die Logik des Krieges zu verstehen, holt sich Human Hilfe von sozialen Systemtheoretikern, Anthropologen und Kriegsveteranen und mit einem Blick auf Picasso’s Guernica wird ihm klar, dass Krieg selbst keine Logik hat.
Patrick wechselt das Thema und betrachtet den aktuellen Ankerkraut Kauf von Nestlé, bei dem etliche Influencer ihre Partnerschaft aus Protest eingestellt haben. Patrick bezieht sich dabei auf Audioausschnitte aus einem Video des Influencers und YouTubers Rezo – der ja in der Vergangenheit bereits für politische Botschaften für beeindruckende Aufmerksamkeit sorgte. Aber was steckt unter der Oberfläche dieses Vorfalls? Haben wir einen ersten postmodernen Influencer Streik? Und wie und warum handelt Nestlé eigentlich so?
Human nimmt gerne den Ball oder Zwiebel auf und versucht die unterschiedlichen Schichten so lange abzutragen bis er wieder bei Black Mirror und der Gesellschaft des Spektakels angekommen ist.
Human und Patrick setzen ihren Diskurs rund um Krieg und Frieden fort. Neben den moralischen Fragen zur Thematik wundert sich Patrick, dass der Pazifismus in der deutschen Öffentlichkeit an einigen Stellen diskreditiert wird. Human interessiert weniger die Moral als vielmehr die dialektische Logik von Hegel, die Strukturierung der Realität und daher auch die Frage was die Logik des Krieges ist und warum nicht wir Krieg machen, sondern der Krieg uns. Es folgt ein extrem harter Themenwechsel. Es geht um den Deal zwischen Ankerkraut und Nestlé und die Reaktion von deutschen Influencern, die geschlossen Ankerkraut Partnerschaft beenden. Ist das bereits ein postmoderner Streik oder doch nur …? Alle Sprachnachrichten in Echtzeit könnt ihr unter critical-infinity.de verfolgen.
Patrick kriecht weiter in die Untiefen des Kaninchenbaus. Es wird dunkel, stickig und furchtbar grausam, während andere dabei die Korken knallen lassen. Es geht an die Wurzeln einer bestimmten Wirtschaftspraxis: Der Kolonialismus, der in Kombination mit verschiedenen anderen Ideologien zu einer explosiven Mischung wurde, die bis heute seine giftigen Blüten treibt.
Wolfgang nimmt die unterschiedliche Ebenen von global agierenden Unternehmen, Wettbewerb der Staaten und virtue Signalling der Influencer auf und zeigt einen Streifen am Horizont. Auch wenn die Hoffnung noch recht skeptisch ist.
Patrick greift dankbar die Gedanken von Wolfgang auf und ist froh den drohenden Fatalismus anzusprechen. Ist dieser nicht auch eine Art Ideologie, die unsere Wirklichkeit zu strukturieren droht? Und sind Nadelstiche nicht besser als gar keine Löcher in der Matrix?
Human will den Fatalismus nicht so schnell gehen lassen, denn das, was sich vielleicht wie Fatalismus anfühlt, kann der Nährboden für neue Erkenntnisse sein. So lässt er auch endlich mal Slavoj Žižek zu Wort kommen und endet damit, warum Wirtschaftsweisen die Bandbreite unseres Geldsystemes noch nicht erkennen.
Human und Patrick setzen ihren Diskurs rund um Nestlé und Ankerkraut fort. Patrick dringt dabei sehr tief in das europäische Herz der Finsternis vor und befasst sich in einem seiner Skits mit dem Thema Kolonialismus und Imperialismus. Der erste Überraschungsgast schaltet sich zu. Wolfgang M. Schmitt greift den roten Faden der beiden auf und spricht über “Virtue Signalling”, welches sowohl beim Fall Ankerkraut, aber auch während des Beginns des Ukrainekriegs Anwendung in den sozialen Netzwerken fand. Weiterhin wendet Wolfgang den Wettbewerbsbegriff von Unternehmen auch auf Staaten an. Patrick, der vom drohenden Fatalismus gelähmt schien, freut sich, dass Wolfgang die Tür zur Zukunft doch einen Spalt geöffnet hat. Er führt aus warum die Ideologie eines Fatalismus ebenfalls dazu führen kann, dass das System, welches die Influencer mit Nadelstichen kritisieren, am Ende doch totalitär werden könnte. Es muss doch einen Ausweg geben, außer verrückt zu werden? Human steigt ein und bekräftigt das und führt Slavoj Žižek diesmal persönlich zu Rate. Er hat für uns gerade in sehr turbulenten und schwierigen Zeiten einen wichtigen Rat: “Don’t act, just think!” Es gilt gleichermaßen auf der transzendenten und immanenten Ebene Kritik auszuüben um so neue Möglichkeitsräume zu schaffen. Der Cliffhanger der Woche endet bei der Frage, ob man staatliche Steuern nicht auch mal ganz neu denken könnte … Alle Sprachnachrichten in Echtzeit könnt ihr unter critical-infinity.de verfolgen.
Ein neuer Überraschungsgast, Maurice Höfgen, schaltet sich in unser Gespräch ein und spricht über den großen Irrtum unseres Geldes und Geldsystems. Er geht auf die “Modern Monetary Theory” ein und begründet logisch, warum es kein “Geld der Steuerzahler” gibt, sondern eigentlich nur staatliches Geld. Dieser Gedanke könnte ein interessanter Paradigmenwechsel darstellen …
Patrick kennt sich leider zu wenig mit Geld aus, als dass er Maurice adäquat antworten könnte. Daher wechselt er das Thema. Ihn hat die letzten tage vor allem Ereignisse auf und rund um Twitter beschäftigt. Die Kaufdrohung von Elon Musk, die auf Twitter heiß “diskutierten” offenen Briefe und die allgemeine Beobachtung einer zunehmenden Verrohung. Hmm… Welcher Soziologe schrieb gleich schonmal etwas zur Zivilisierung? Genau, Norbert Elias. Patrick schlägt den Bogen zu Elias skizzierten “Prozess der Zivilisationen” und versucht ihn auf Twitter in der Gegenwart anzuwenden. Ob ihm das gelingt? Hört selbst.
Human greift das Thema Twitter und Debattenkultur auf, aber fokussiert sich mit der Hilfe von Niklas Luhmann auf die politische Berichterstattung und fragt sich zum Ende, warum sich das manchmal so anfühlt, als würde er Pferde beobachten.
Patrick treibt die Tatsache um, dass der neulich erschiene Artikel von Jürgen Habermas mit dem offenen Brief von Alice Schwarzer und Gerhard Merkel verglichen oder gar gleichgesetzt wird. Er kann die zum Teil heftig diffamierende Kritik am Artikel einfach nicht nachvollziehen. Daher nimmt er sich nochmal die Zeit, um für sich selbst Absatz für Absatz den Artikel durchzulesen um ihn zu verstehen und Dinge zu entdecken, die er möglicherweise ursprünglich übersehen hat. Wer mag kann ihm beim lesenden Denken begleiten.
Patrick nimmt die letzte Sprachnachricht von Human zum Thema “Horse Race Journalism” auf und vertieft diese. Das Phänomen lässt sich ja nicht nur in der Wahlkampfberichterstattung identifizieren. Daher müssen wir tiefer graben. Wie sehen die ökonomischen Zwänge im Nachrichtenjournalismus aus? Und was passiert wenn Nachrichten nicht mehr kontextuale Tiefe erlangen, sondern in viele Stückchen zerteilt werden, wie es Alain de Botton in seinem Buch “Die Nachrichten – eine Gebrauchsanweisung” beschreibt? Und ist Twitter dann nicht ein riesiger Schredder, der Nachrichten zu reinem Hören-Sagen-Empörung zerhäckselt? Eine mögliche Alternative nennt Patrick dann nochmal beim Namen: Jung & Naiv.
Eine weitere Woche ging ins Land. Mit leichter Verspätung, dafür aber mit einem Extra-Inhalt, meldet sich unser Weekly mit der Zusammenfassung der Woche auf critical-infinity.de zurück. Nachdem Mary-Jane euch zusammenfasst, was bisher geschah meldet sich ein weitere Gast, der Ökonom Maurice Höfgen zu Wort, der ein wenig was zur “Modern Monetary Theory” erklärt. Patrick treibt das Thema des offenen Briefes zum Ukrainekrieg um und wie vor allem darüber auf Twitter diskutiert wurde. Er führt aus, warum die Ökonomie der Aufmerksamkeit im umgekehrten Verhältnis zu Norbert Elias Theorie der Zivilisierungsprozesse stehen könnte. Human erklärt daraufhin die Massenmedien und die Ereignisse rund um den offenen Brief mit Luhmann und bringt den Begriff des “Horse Race Journalism” ins Spiel. Patrick greift dies erneut auf und zeigt die ökonomischen Zwänge im Journalismus auf, erklärt dass diese Art der Berichterstattung nicht nur in Wahlkampfzeiten beobachtbar ist und zitiert Passagen aus Alain de Bottons Buch “Die Nachrichten – Eine Gebrauchsanweisung”. Zudem erläutert er, warum er Twitter als einen “Diskursschredder” betrachtet und warum das für unsere demokratische Gesellschaft gefährlich sein könnte. Abschließend stellt er nochmal den Medienbetrieb von “Jung & Naiv” rund um Tilo Jung als mögliche Alternative vor, es anders zu machen. Doch auch hier ist die Kopplung an die Ökonomie natürlich unausweichlich. Abschließend gibt es noch ein Special: Patrick nimmt sich 80 Minuten Zeit den auf Twitter seltsam empörend diskutierten Jürgen Habermas Artikel “Krieg und Empörung” aus der SZ zu lesen und ihn Absatz für Absatz zu reflektieren.
Stefan greift sich die letzten beiden Nachrichten von Patrick und Human auf und steigt tief ein in den geglaubten Wahrheiten und Normalität von Social Media, Parasozialität und der Erkenntnis, dass wir in Social Media nur uns selbst begegnen und einem Erlebnis von Handlung statt wirklicher Handlung.
Irritiert von Stefans Luhmann Ausführen schaut sich Human mithilfe von Zizek weitere Orte der Pseudo-Aktivität an und wird fündig bei Starbucks und der Möglichkeit, mit einem kleinen Aufpreis seine Schuld als Konsument freizukaufen. Das hört sich nach Ideologie an! Diesmal hilft Luhmann mit, seiner Ideologiedefinition und Funktionsweisen von Ideologien zu verstehen. Denn eine Ideologie muss immer eine Formel für alle Gelegenheiten bereitstellen. Human resümiert, dass unsere heute Selektionsformel am genauesten beschrieben wird mit Nietzsche Zitat: Das Gleichsetzen des Nichtgleichen.
Patrick denkt laut nach und teilt seine Gedanken zu einem Tweet, der durch die Decke ging mit dem Thema Grundeinkommen und der Frage ob sich dadurch nicht grundlegende Machtasymmetrien radikal umkehren würden und dass dahinter vielleicht auch eine bestimmte ideologische Angst steckt. Was wäre denn wenn es nicht mehr “Huma Resources” sondern “Capital Resources” hieß und Unternehmen sich bei Menschen bewerben müssten. Außerdem befasst sich Patrick gerade mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk und hat da die ein oder andere Frage zu vertiefen.
In der Kalenderwoche 19 thematisiert Critical Infinity weiterhin Twitter und die Massenmedien. Unser neuer Überraschungsgast, der Soziologe und Journalist Stefan Schulz, vom Neue Zwanziger Podcast, erklärt uns anschaulich mit Niklas Luhmann, warum wir auf sozialen Netzwerken wie Twitter unser Erleben mit Handeln verwechseln und sich alles rund um prominente Personen mit blauem Haken fokussiert. Human vertieft den Anstoß von Stefan noch weiter und bringt den Ideologiebegriff von Luhmann ins Spiel. Er zeigt nochmal anhand von Starbucks und anderen Marken, wie wir uns das gefühlte Handeln mit Produkten erkaufen. Wir retten so scheinbar die kaputte Welt, indem wir einfach noch mehr konsumieren – eigentlich verrückt. Patrick wechselt kurz das Thema, denn ein Tweet über das Grundeinkommen geht urplötzlich durch die Decke – ganz ohne einen blauen Haken. Er reflektiert seine Aussage über sich umkehrende Machtasymmetrie in der Arbeitswelt, sobald wir eine Grundsicherung etabliert hätten. Er sieht definitiv einen Boom der Care-Arbeit und große Herausforderungen für die derzeitigen “Bullshit-Jobs” und “Dirty Jobs”. Am Ende hat er noch ein paar offene Fragen zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk …
Endlich findet Human, mit einem Zizek Witz über Kaffee, Butter und Toilettenpapier zu sprechen, um die Wechselwirkung von Ideologie und Hegemonie darzustellen. Zum Ende nutzt er ein paar sehr inspirierende Reden von Frithjof Bergmann, um den New Work Begriff zu revitalisieren.
Patrick vertieft das von Human benannte ursprüngliche Konzept “New Work” von Frithjof Bergmann. Er macht deutlich, dass auch hier die Ideologien im gegenseitigen Wettstreit stehen. “New Work” ist ja eben nicht die Frage nach schöneren Büroräumen oder Flexibilität der Arbeitszeit von irgendwelchen Büroangestellten, sondern eigentlich der Ausdruck einer fundamentalen Ideologiekritik rund um Fragen der Arbeit, des Wirtschaften und unseres Zusammenlebens. Dabei fällt Patrick auf, dass auch Bergmanns Kritik am Kapitalismus in weiten Teilen wieder erfolgreich durch den Kapitalismus selbst in Form von “lukrativen Kompromissen” assimiliert wurde.
Beim Begriff Arbeit gehen Human unzählige Stränge durch den Kopf. Warum ist die Art wie wir heute arbeiten so normal für uns? Ist die Arbeitsteilung gut oder schlecht? Wie wird überhaupt ein Bleistift produziert? Was hat das alles mit Adam aus der Bibel zu tun? Und warum sieht das ein protestierender Mönch ganz anders? Denn irgendwie ist Arbeit als etwas Abstraktes ein wirklich erhabenes Objekt. Aber vielleicht auch etwas, wofür wir alle kollektiv einen Preis zahlen müssen. Wenn wir es wollen oder nicht. Oder kann das auch anders sein?
In der neuen Kalenderwoche dreht sich immer noch alles um die Arbeit. Wir tauchen ein in den originalen “New Work” Begriff von Frithjof Bergmann und beleuchten was seine Forderungen zur Remodellierung von Gesellschaft und Wirtschaft waren. Es ging ihm dabei vor allem darum, Arbeitszeit für unangenehme Arbeiten zu verkürzen, z. B. durch Automatisierung und die Produktionen stärker zu lokalisieren, aber vor allem auch unseren Konsum drastisch zu hinterfragen. Patrick ist fasziniert davon wie der “New Work” Begriff von Bergmann in Unternehmen und Konzernen derart oberflächlich umgedeutet wurde, damit er sich in die Ideologie einordnet, die Bergmann ja eigentlich ursprünglich kritisiert. Human erstellt einen längeren Audio Essay zur Historie von Arbeit und der Bedeutung für uns als Menschen und wirft dabei weitere spannende Fragen auf …
Patrick fragt sich warum wir es nicht schaffen, einzelne Probleme als systemisch zu begreifen und sie ebenso defragmentiert anzugehen. Und warum schaffen wir es nicht uns auf das Wesentliche zu fokussieren? Was wären komplexe Lösungsansätze? Außerdem führt er den Begriff “Bullshit-Job” des Anthropologen David Graeber ein. Patrick fragt sich warum wir es angesichts der immensen Probleme nicht schaffen unsere Herausforderungen und Ressourcen besser zu priorisieren, zu allokieren und effizienter zu synchronisieren. Oder liegt hier ein Denkfehler von Patrick vor?
Human ist die reine Tatsache, dass 40 % von Jobs als Bullshit angesehen werden, nicht genug, um daraus neue Lösungen abzuleiten. Seine Sorge ist eher, dass diese Art der Denke und wieder verstrickt in eine Logik, die die alten Probleme erhält. Am Beispiel der Computerspiele Industrie versucht er, deutlich zu machen, dass sogar “harte” Maßnahmen nur vom eigentlichen Problem ablenken können.
Patrick nutzt die Gelegenheit um Luhmann kritisch zu hinterfragen. Aus seiner Sicht liegen die Probleme vor aller Augen auf der Straße und werden nicht durch eine Systemtheorie funktional aufgelöst. Er blickt nochmal auf die Bullshit-Jobs, die echtes Leiden bei Menschen (etwas was bei Luhmann eben nicht vorkommt) erzeugt und zugleich wertvolle Ressourcen für die Arbeiten blockiert, die eine Gesellschaft im Kern existentiell zusammenhält. Der Mythos der ewigen weiteren Ausdifferenzierung ins unendliche Wachstum führt uns direkt hinein ins Verderben. Wer soll nun die Probleme identifizieren und priorisieren? Natürlich Politik und Governance. Sie schafft Rahmenbedingungen, Regelwerke und lenkt so Geldströme im Kapitalismus in bestimmte Richtungen – im Idealfall dorthin, wo echter Bedarf besteht. Die echten Probleme sind nicht nur seit Jahrzehnten benannt, sie werden durch die Politik ja kontinuierlich wiederholt. Doch wann erfolgt die konkrete Umsetzung?
Human ist nicht ganz glücklich mit der Luhmann Rezeption von Patrick und versucht deutlich zu machen, warum eine Art “vulgär Kritik” amüsant sein kann, aber auch schnell von den eigentlichen Fragestellungen ablenken kann.
Patrick greift die Thematik “Wachstum und Umwelt” auf und führt diese in die Degrowth Überlegungen. Auch diese Denkschule hält den unendlichen Wachstum des Kapitalismus für nicht kompatibel zu einer nachhaltigen Wende – aller Innovationen und Bemühungen zum Trotz. Patrick zitiert dabei Passagen eines Interviews aus dem Podcast “Planet B” zum Thema “Degrowth und das gemeinsame Produzieren in der Allmende” mit dem Nachhaltigkeitsforscher Ben Robra. Dieser spricht von einer Hegemonie unserer Wachstumslogik und wie diese nur schwer aufzubrechen sei. Es werden sogenannte “Counter Hegemonie” benötigt, die jedoch erst utopisch skizziert werden müssen. Den Zusammenbruch des nicht mit der Umwelt vereinbaren Wirtschafts- und Gesellschaftssystems sieht die Degrowth Bewegung so oder so kommen, die spannende Frage lautet: Was werden wir bis dahin an neuen Gesellschaftskonzepten in der Schublade haben?
Prof. Dr. André Reichel ist systemtheoretisch orientierter Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler und befasst sich seit vielen Jahren mit den Themen Nachhaltigkeit und einer Postwachstumsökonomie. In seiner Sprachnachricht ordnet er für uns nochmal die wichtigen Schlüsselbegriffe, also Kapitalismus, Wachstum, Nachhaltigkeit, Degrowth und Postwachstum ein und stellt diese in einen Zusammenhang. Wir erfahren, dass es offenbar viele Varianten von Kapitalismen gibt und dass man Akkumulation – außerhalb von monetärem Kapital – vielleicht auch etwas Gutes abgewinnen könnte. Aber klar ist für ihn auch, solange das Ungleichgewicht von Energie- und Ressourcenaufwand und Wirtschaftswachstum nicht in Balance gebracht wird, kann von Nachhaltigkeit keine Rede sein.
Die neue Kalenderwoche ist dicht bepackt. Es geht um “Bullshit Jobs”, mangelhaft priorisierte Probleme, scheinbar unwillige Politik, Luhmann, Habermas und wie immer die Frage nach Form und/oder Inhalt, nach Einzelphänomene oder Strukturen. Bis Human dann das Thema “Umwelt und Wachstum” aufbringt und Ulrike Herrmann zitiert. Ist der Kapitalismus und seine Wachstumslogik mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz überhaupt zu vereinbaren? Können wir so die bereits stattfindende Klimakatastrophe aufhalten? Patrick taucht daher tiefer ein in die Postgrowth und Degrowth Bewegung und zitiert Ben Robra, der zu dem Thema forscht. Wenn es nach ihm geht, ist der wachstumsgetriebene Kapitalismus eine Hegemonie, die dringend einer “Counter Hegemonie” bedarf, weil sonst eine nachhaltige Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft gar nicht funktionieren wird. Zudem meldet sich Prof. André Reichel, ebenfalls Nachhaltigkeits- und Postwachstumsforscher zu Wort und erklärt, dass es nicht mehr DEN Kapitalismus gibt und dass eine nachhaltige Transformation nur unter ganz bestimmten Parametern gelingen kann, nämlich dann wenn Ressourcenverbrauch und Wachstum mindestens in Balance zueinander stehen. Ob das wirklich realistisch ist, führt er in seiner Sprachnachricht ausführlich aus und erklärt uns allen nochmal die gängigsten Begriffe.
Dr. Ben Robra, der von Patrick im vorletzten Skit zum Thema Degrowth zitiert wurde, meldet sich nochmal selbst zu Wort. Er fand Humans Betrachtungsweise zu Luhmann spannend und wendet diese nun nochmal auf den Kapitalismus an. Wie lässt sich eine von ihm postulierte Hegemonie aus Sicht der Systemtheorie erklären und wie könnte man über die Ansätze der Systemtheorie eine “Counter Hegemonie” (Dialektik lässt grüßen) entwickeln. Bei der Annahme von Adorno “Es gibt kein richtiges Leben im Falschen”, scheint es systemtheoretisch vielleicht doch noch ein wenig Hoffnung zu geben.
Beeinflusst von den Gedanken von Ben, Andre und Patrick beobachtet Human eine komplexe Twitter Rauferei. Als Absolvent der Wirtschaftswissenschaften greift er noch mal auf seine alten Lehrbücher, um zu erkennen, wie einfache Prinzipien das Denken und damit den Selektionsraum ideologisch verknappen. Obwohl das so offensichtlich ist, fühlt es sich so an, als ob man einem Huhn auf der Straße begegnet.
Patrick wollte eigentlich etwas zum Thema “Hunger” und dem “Seneca-Effekt” einsprechen, wurde dann aber doch nochmal durch Humans Sprachnachricht zur Ökonomie auf eine andere Fährte gelenkt. Er schaut sich daher nochmal die Ideengeschichte der Ökonomie und die Ursprünge der Wirtschaftswissenschaften an, die sich zum Teil immer mal wieder als Naturwissenschaft geriert. Dabei ist die Ökonomie eindeutig in der Sozialwissenschaft verortet. Patrick zeigt wie Gedanken früher Ökonomen wie Adam Smith oder David Ricardo zu einer gewissen ideologischen Prägung der Wirtschaftswissenschaft geführt hat, die bis heute tiefgreifende Auswirkungen auf Politik und Gesellschaft haben. Daher ist es wichtig sich die Brille der Ideologien aufzusetzen und auf die Ökonomie zu blicken, die seit ihrer Existenz enormen Einfluss auf die politische Strukturierung unseres Zusammenlebens hat. Auf welchem Menschenbild basiert zum Teil die Ökonomie und welche Probleme können dadurch entstehen?
Die neue Kalenderwoche steht im Zeichen der Ökonomie. Nachdem sich unser Überraschungsgast Ben Robra nochmal persönlich zu Wort meldet und die sich reproduzierende Hegemonie mit Luhmanns Systemtheorie erklärt widmet sich Human einem Twitter Streit unter Ökonomen, als es um die Frage ging, ob sich Ökonomen mit ihrer eigenen Ideengeschichte befassen sollen. Human blickt als Wirtschaftswissenschaftsabsolvent noch mal auf seine alten Lehrbücher, um zu erkennen, wie einfache Prinzipien das Denken und damit den Selektionsraum ideologisch verknappen und erzählt uns einen Zizek Witz. Patrick greift beispielhaft zwei Akteure aus der Ideengeschichte der Ökonomie heraus, Adam Smith und David Ricardo, und erläutert warum es so wichtig ist, sich die Ideengeschichte der Ökonomie immer wieder zu vergegenwärtigen. Ökonomie und ihre Akteure gerieren sich gerne als naturwissenschaftlich angehaucht mit all ihren mathematischen Modellen und Formeln, bleiben dabei aber stets in der Sozialwissenschaft beheimatet in denen es um komplexe Interaktionen zwischen Menschen geht. Viele versuchen aber immer wieder die Ökonomie als Naturgesetz und allumfassendes Modell zu positionieren, mit fatalen Folgen für die Gesellschaft.
Inspiriert von Patricks Nachricht fällt Human ein zentraler, aber vielleicht wenig beachteter Begriff ein: Die spontane Ordnung. Von Hume zu Smith nach Hayek versucht Human herzuleiten, warum wir vielleicht denken, dass der Markt ein übernatürliches Ding ist.
Mary-Jane Bolten antwortet auf Humans Frage nach der spontanen Ordnung und warum sich die Dinge eigentlich nicht wirklich verändern mit den Thesen des Buches “Virtue Hoarders: The Case Against the Professional Managerial Class” von Catherine Liu. Die Autorin führt den Begriff der “Professional Managerial Class (PMC) ein, eine neue Klasse von Angestellten, die zwar in höheren Positionen agieren und gut verdienen, aber ebenso keinen Zugang zu den Produktionsmitteln haben wie die Arbeiterschaft. Aber sie sehen sich, laut Liu, selbst als etwas besseres an als die “dreckigen Arbeiter” und hamstern zugleich bestimmte Moralthemen wie Rassismus und Feminismus, mit denen sie sich zusätzlich auch moralisch überlegen fühlen, ohne dabei aber die Wurzeln des Problems zu hinterfragen. Sie halten somit das System in Gang und grenzen sich zugleich moralisch von der Arbeiterklasse ab.
Patrick wollte eigentlich neben dem Seneca-Effekt, also dem Kollaps von Systemen, jetzt die Tafeln thematisieren. Doch auch diesmal entscheidet er sich für einen anderen Skit, der eine Art ideengeschichtliche Grundlage schaffen möchte. Es geht um die 4 ideologischen Pflöcke, die eine Art ideologisches Spielfeld umgrenzen, in dem sich Menschen offenbar sehr grob, zum Teil sehr widersprüchlich immer wieder bewegen. Es geht um die beiden Gegensätze “Egalitär – Elitär” und “Individualistisch – Kollektivistisch”. Das sind zugleich die jeweiligen Menschenbilder und damit “ideologische Zutaten”, nach denen weitere große ideologische Komplexe wie Kapitalismus, Demokratie; Neoliberalismus etc. ausdifferenziert werden – zum Teil mit heftigen Widersprüchen und Konflikten. Je nach dem wie man sich selbst, in der eigenen Sozialisation, in diesem Feld verortet wird man sich zu Themen auch unterschiedlich verhalten.
Human gefällt grundsätzlich die Matrix, die Patrick entwickelt, hat aber an einigen Stellen hat er noch ein Störgefühl. Ist die Matrix selber zu stark ideologisch geprägt? Mit einem Freestyle hofft er über das Sprechdenken zu einer Erkenntnis zu kommen, um am Ende mit Zizek über die Vitalität des Kapitalismus nachzudenken.
Patrick führt nochmal sein Matrix-Modell der 4 ideologischen Pflöcke aus und verweist auf dessen Konfliktpotenzial in der Gesellschaft und dass die moralische Kategorisierung ja immer aus einer der beiden Ecken der Dichotomie erfolgt und zwar dann, wenn man sich fest für eine der beiden Ideologien entschieden hat. Der Diskurs erstarrt sozusagen. Deshalb beleuchtet Patrick nochmal die Dichotomie als solches und macht einen gewagten Ausflug in die Psychologie. Dort beschreibt man mit Dichotomie psychologische Phänomene wie “Borderline”, die Menschen dazu führt, ihre Realität ausschließlich und radikal in “Entweder-Oder” Logiken zu strukturieren. Graubereiche und alternative Sichtweisen innerhalb der Dichotomien werden kategorisch ausgeschlossen und die Menschen sind in ihrem Leid gefangen. Passend dazu hat Patrick ein interessantes Zitat gefunden, welches weite Teile der Ökonomie in diesen “Entweder-Oder” Zustand verortet.
Human ist noch nicht ganz da mit der Ideologie Definition und geht wieder zurück zum Anfang des Critical Infinity, um sich zu fragen: “Was war Ideologie noch mal?” Glücklicherweise hilft Zizek die eigenen Verhandlungspositionen gegenüber Morpheus zu verstehen, dass es vielleicht mehr Pillen geben sollte als nur eine Rote oder Blaue.
Endlich mal ein bißchen Beef bei Critical Infinity. Patrick verteidigt seine Ausführungen zu elitär/egalitär, die er weitaus umfassender und eindringlicher betrachtet als die Reduktion auf eine rein politische Ideologie. Im Grunde sind wir, laut Patricks Überlegungen, ständig in einer elitären Ideologie verortet und wir versuchen verzweifelt über egalitäre Maßnahmen auszubrechen – wie Patrick anhand von einigen konkreten(!) nicht abstrakten Beispielen zeigen möchte. Auch widerspricht er Human, dass der Kapitalismus durchaus eine elitäre Ideologie ist, weil er aus seiner Logik heraus elitäre Ergebnisse produziert. Zudem weist Patrick auf die unterschiedliche Poetik im Denken und Argumentieren hin. Seine Ausführung kann man zwar immer wieder mit der Zizek Schablone ausmessen, man wird dann aber auch öfter mal enttäuscht sein, weil entweder die Schablone nicht passt, oder das Objekt, was damit vermessen wird. Die Poetik, als beschreibendes Denken, führt Patrick zudem in die Memetik. Wir sind nicht nur unterschiedliche PoetInnen, wir sind regelrechte Memschleudern!
Die neue Kalenderwoche läutet einen zarten Freestyle Beef zwischen Human und Patrick ein, doch zunächst setzt Human seine Gedanken zur Ideengeschichte der Ökonomie mit einem interessanten und ausgewogenen Blick auf die Österreichische Schule rund um Friedrich von Hayek und Joseph Schumpeter fort. Dabei geht es auch um eine “natürliche Ordnung”, welche Adam Smith mit “unsichtbarer Hand” beschrieb. Mary-Jane Bolten präsentiert uns die “Professional Managerial Class (PMC)”, eine neue Klasse von leitenden Angestellten, die sich zwischen Arbeiterklasse und den Kapitaleignern befindet und die in Teilen zugleich abfällig nach unten, bewundert nach oben, aber zugleich alle moralischen Tugenden in Sachen Rassismus, Feminismus etc. für sich alleine zu horten scheint. A propos Tugenden. Patrick bringt spontan 4 Pflöcke ins Spiel, die für ihn ein großes ideologisches Feld abstecken, es geht um Egalitarismus vs. Elitarismus und Individualismus vs. Kollektivismus. Das irritiert Human sehr und er fragt sich ob diese nicht auch schon wieder zu ideologisch sei. Patrick hat aber gar keinen Anspruch auf ein allgemeingültiges Modell, er will mit diesen unvollständigen Dichotomien einfach nur etwas spielen und er fragt sich ob das Kippen in einer der beiden Gegensatzpolen nicht zu einer pathologischen Reaktion führt, wie es in der Psychologie beschreiben wird, das gilt vor allem dann, wenn die Ökonomie nur im “Entweder-Oder” verharrt. Human ist mit all dem gar nicht einverstanden, er sagt, dass es sich hier nicht mehr um die eigentliche Ideologiedefinition von Zizek und damit von Critical Infinity handeln würde. Zugleich bringt er Meme als Viren des Geistes ins Spiel. Patrick sieht das aber ganz anders. Er versucht sich von der reinen Zizek Lehre zu befreien, indem er sagt, dass es mehrere “Poetiken” gibt (also Art und Weisen um einen bestehenden Zustand unterschiedlich zu beschreiben) und erörtert erneut, warum er den Elitarismus als eine durchweg wirksame – nicht rein politische – Ideologie in unserer Gesellschaft hält und nennt dazu Beispiele. Er sagt, dass wir durch egalitäre Maßnahmen den Elitarismus immer in Zaum halten wollen, um die bestehenden elitären Machtkonzentrationen immer wieder aufzubrechen. Außerdem teilt er sein Wissen rund um die Memetik, welche von Richard Dawkins ins Spiel gebracht wurde.
Human kann die Argumentation von Patrick immer noch nicht ganz nachvollziehen und versucht auf klaren Prämissen seine Argumentation aufzubauen, um damit auch deutlich zu machen, warum es wichtig ist, Ideologien in den Lösungen zu suchen. Denn wenn wir nur schauen, aber nicht sehen, werden wir auch keine Veränderung der Dinge sehen, die unsere Realität strukturieren.
Patrick möchte einen Burgfrieden anbieten und versucht fürs erste nochmal die wichtigsten Mißverständnisse rund um seine Poesie, der Verwendung von egalitär/elitär, darzulegen. Er bringt dabei ein ganz persönliches Traumata ins Spiel und beschreibt noch einmal seine Rolle in dem Projekt und warum die Dialektik zwischen Human und Patrick so wichtig ist, aber nur dann wenn beide ihre jeweiligen Rollen als solche wertschätzen. A propos Wertschätzung, das Gegenteil davon ist Stigmatisierung und Abwertung. Dazu versucht Patrick nochmal anzudeuten dass es zwei Problemebenen gibt, einerseits die Armut an sich, aber on top leider auch noch die Stigmatisierung von Armut und der Zusammenhang zur menschlichen Wertigkeit innerhalb einer Gesellschaft. Er benennt dabei “Die Tafeln” als eine hochproblematische Stigmatisierung, die Armut nicht nur weiter überdeckt, sondern zusätzlich noch extrem menschlich ausgrenzend agiert, obwohl sie tragischerweise ja nur helfen will und in ihrer eigenen Logik egalitär daher kommen möchte.
Es gibt mal wieder eine Art Sonderfolge. Nach der Habermas Exegese begibt sich Patrick nun von der Champions League auf den Bolzplatz. Seine polemische Kritik an Frank Thelens Artikelüberschrift ging in den Sozialen Netzwerken durch die Decke. Es folgte aber auch Kritik an der Polemik. Klar, man kann Frank Thelen auslachen oder ihn ignorieren, aber Patrick hält ihn gerade aufgrund seiner medialen Präsenz und seinem politischen Engagement als Parteispender und Experte im Innovation Council der Bundesregierung für dringend kritisierbar. Patrick sieht Thelen ganz klar als einen Lobbyisten, der auf seine Art und Weise auf den Mount Everest des Lobbyismus klettern will: Unser Bildungssystem. Patrick liest den gesamten Artikel vor und ordnet ihn entsprechend ein. Er will damit zeigen, in welcher Logik Frank Thelen argumentiert und dass er dafür aber viel zu viel politischen und diskursiven Einfluss hat.
In dieser Sprachnachricht wird es ein wenig technischer also sonst. Human und Patrick baten Jürgen Geuter – auch im Web unter tante.cc bekannt – für sie das auf Blockchain basierende Web5 Vorhaben von Twitter Gründer Jack Dorsey einzuordnen. Was sind mögliche Anwendungsfälle, also Use Cases? Wie soll das technisch funktionieren, wie ist der aktuelle Stand und wie sehen die weiteren Zukunftsaussichten dazu aus?
In dieser Woche findet der kleine “Beef” zwischen Patrick und Human mit einem Burgfrieden zu Ende gebracht, sodass sie zu größeren gesellschaftlichen Ereignissen (und Skits) weitergehen können, und zwar: Frank Thelen. Es wurde schon viel über Mr. 10xDNA Mindset gesagt, aber Patrick schafft es in seinem Beitrag den Horror Thelens auf eine prägnante Art rauszuarbeiten. Zum Ende erklärt uns jemand, der tatsächlich Kenntnis über Technologie hat (Jürgen Geuter aka tante.cc) etwas über den Wahnsinn, den man Crypto und Bitcoin nennt. Anscheinend gibt es dort einen Quantensprung von Web3 direkt zu Web5. Die Zahl 4 wird dabei direkt marginalisiert. So ist nun mal der Lifestyle der Crypto Bros. Aber vielleicht hat auch einfach jemand ein NFT auf die 4. GM.
Human glaubt, dass es vielleicht ein Kern Wahrheit in dem Thelen Buch “10xDNA” steckt und fragt sich, warum wir denken, dass Unternehmer wirklich so innovativ sind? Warum denken wir das der Staaten so langsam und keine kreativen Fähigkeiten hat? Vielleicht gibt es eine andere Geschichte, die wir dazu erzählen könnten.
Die neue Sprachnachricht von Patrick ist mal wieder eine Spezialausgabe mit Überlänge. Er war vor einigen Tagen auf dem Digitaltag in Freiburg und hat dort einen Vortrag gehalten mit dem Titel “Back to life? Back to reality! Digitalisierung – Zwischen ernüchternder Praxis und bürgerlicher Utopie”. Da sich einige in den sozialen Netzwerken gewünscht hatten, ob er dazu nicht auch etwas bei Critical Infinity erzählen könnte, nimmt sich Patrick gerne die Zeit um den Vortrag nicht einfach nur zu halten, sondern ihn auch vertieft zu erläutern. Es geht um Utopien, Real New Work, Commons & Communities, Heimat, Digitalisierung und der Frage wie man komplexe Probleme in der Welt und im Hier & Jetzt lösen könnte.
Christian Lindner sagt, dass wir Überstunden mehr respektieren sollen. Human ist verwundert. Mit grundlegenden mathematischen Operationen errechnet er: 893 Millionen unbezahlte Überstunden in 2021 / 8 Stunden Arbeitstag = 112 Millionen unbezahlte Arbeitstage / 220 Arbeitstage im Jahr = 500 Tausend Arbeitsplätze, die jährlich durch unbezahlte Überstunden kompensiert werden. Human denkt, das ist viel. Was denkt wohl Patrick?
Patrick greift die ideologischen Steilvorlagen von Christian Lindner auf und fokussiert sich eher auf die Gründermythologie und ihrer prominenten, Lindner und FDP-nahen Multiplikatoren. Dabei hat er ein ziemlich interessantes Muster oder besser Rudel entdeckt, welches er in seiner Sprachnachricht kritisch hinterfragt, bis es schließlich ob der Paradoxie ihres Fetisches etwas eskaliert …
Human fühlt sich versetzt an seiner eigenen unternehmerischen Reise und den Narrativen, die auch ihn dazu gebracht haben gewissen Geschichten zu erzählen, damit das Konstrukt Unternehmertum Sinn ergibt. Heute sieht er eher eine Industrie, die junge Menschen in eine Geschichte verstrickt, um so effizienter Innovation zu ermöglichen.
Human antwortet Patrick zu Frank Thelen mit einer inspirierenden anderen Betrachtung zum Thema “Moon Shot”. Er fragt sich anhand von Mariana Mazzucato, ob nicht der Staat eher die treibende Kraft bei großen Unternehmen wie die Mondlandung und anderen großen Würfen gewesen sei. Patrick erläutert in einer langen Sonderfolge seinen Vortrag zu “Commons & Communities” bei der Stadt Freiburg und bricht den Utopie-Begriff auf das Hier & Jetzt runter. Human kommt mit einem neuen Trigger-Thema. Er wirft die Aussage von Christian Lindner in den Raum, dass die Leute zur Bewahrung des Wohlstandes einfach mehr arbeiten sollen. Außerdem gilt es das Gründertum mehr zu fördern. Patrick macht letzteres stutzig und er schaut sich mal den Gründerkult rund um die FDP-Spender an, die allesamt etwas verbindet. Geht es bei diesem Kult nicht eher wieder darum genug Frischfleisch für Investoren zu generieren? Human fühlt sich an sein eigenes Unternehmertum erinnert und schildert seine Erfahrungen in New Work, bei dem er erschreckendes in der Start-Up Kultur erlebt hat.
Patrick muss erstmal ein wenig verschnaufen. Er hat mit Human am Samstag sage und schreibe 5 Stunden Critical Infinity Twitch Livestream hinter sich (twitch.tv/criticalinfinity). Daher berichtet Patrick von dem neuen Critical Infinity YouTube Channel, auf dem Human die Aufzeichnung von ihrer im Livestream getätigten kritischen Hinterfragung vom Franziska Brandmann Interview bei Jung & Naiv findet. Der Rest wurde leider vorerst vom ZDF gesperrt, da die beiden ebenfalls über Ausschnitte aus einer Markus Lanz Sendung gesprochen hatten.
Während Nikolaus Blome sich über fehlende Gepäckbandkräfte echauffiert, weil er dadurch wertvolle Zeit während seiner Inlandsflüge verliert, macht sich Patrick eher Sorgen um die Dynamiken in der Pflege und die gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen von uns allen – egal ob privilegiert oder nicht: Kündigungswelle, Burnout, Arbeitskampf, demografischer Wandel, Nachwuchsmangel, Zunahme von PatientInnen und Folgeerkrankungen – bei gleichzeitig gefühlter Antipolitik mit jeder Menge Trostpflaster in den letzten Jahrzehnten. Wo soll das alles denn bitte enden? Human! Hilf!
Nach einer längeren Pause macht Human einen langen Skit. Ein kompliziertes Thema: Human will über so etwas reden wie Wokeness, Cancel Culture, Identitätspolitik, und so weiter. Und zwar wie schnell wir auf rechts-konservative rhetorische Formen hereinfallen können, die dann subversiv unsere Diskurse prägen. Dabei sucht er ziemlich komplizierte Beispiele aus und kramt viele Artikel und Beiträge, um deutlich zu machen, worauf man im Diskurs achten muss: Vorannahmen und Macht.
Patrick fängt da an, wo Human zuletzt aufgehört hat. Er beleuchtet in Tiefe noch einmal den Umgang und den Ursprung von Begriffen wie “Wokeness” und “Cancel Culture” und hebt das Thema auf eine sehr fundamentale Eben, nämlich zu unseren demokratischen, verfassungsrechtlichen Wurzeln. “Wokeness” ist aus Patricks Sicht im Ursprung eine demokratische Praktik, die aber aufgrund von “Intersektionalität” vor sehr großen Herausforderungen und dadurch leider auch vor Anfeindungen durch antidemokratische Strömungen sehr ungeschützt ist. Zudem veranschaulicht Patrick, dass es längst eine verdeckte undemokratische Variation von “Cancel Culture” gibt, die wir Marginalisierung nennen können.
Patrick berichtet von dem ersten Twitch Livestream und zugleich kündigt er den nächsten an. Er thematisiert die Situation in der Pflege und bombardiert Human mit entsprechenden Fragen und Fakten, die darauf hindeuten, dass dieses System “save” demnächst kollabiert (Den dazugehörigen Livestream findet ihr auf YouTube). Human startet ein neues heißes Eisen. Er will über “Wokeness”, “Cancel Culture”, Identitätspolitik sprechen und wie schnell wir auf rechts-konservative rhetorische Formen hereinfallen können, die dann subversiv unsere Diskurse prägen. Dabei sucht er ziemlich komplizierte Beispiele aus und kramt viele Artikel und Beiträge heraus, um deutlich zu machen, worauf man im Diskurs achten muss: Vorannahmen und Macht. Daraufhin vertieft Patrick die Begriffe “Wokeness” und “Cancel Culture” und hebt das Thema auf eine sehr fundamentale Eben, nämlich zu unseren demokratischen, verfassungsrechtlichen Wurzeln. “Wokeness” ist aus Patricks Sicht im Ursprung eine demokratische Praktik, die aber aufgrund von “Intersektionalität” vor sehr großen Herausforderungen und dadurch leider auch vor Anfeindungen durch antidemokratische Strömungen sehr ungeschützt ist. Zudem veranschaulicht Patrick, dass es längst eine verdeckte undemokratische Variation von “Cancel Culture” gibt, die wir “Marginalisierung” nennen können.
Patrick spielt zwei Sprachnachrichten von Hören (leider noch keine Hörerinnen) ab. Die eine Nachricht bezieht sich auf die Ökonomie und die andere auf den Vortrag von Patrick zu Communities & Commons und der Frage was Utopie ist und ob wir das gebrauchen können.
Heiße Wochen gerade. Nach den ganzen Skandalen der letzten Wochen hat das Sommerloch der Medien einen Riesen Fall der Freiheitsberaubung identifiziert: Böse Behörden wollen Menschen diktieren, was gute Kunst ist.
Patrick ist sauer! Nicht nur auf Human, weil er Patrick nun einen penetranten und nervigen Ohrwurm unabsichtlich verabreicht hat, sondern wie sich der deutsche Diskurs zu diesem Nicht-Fall verhält. Daher muss Patrick mit dem Fall Layla abrechnen und abschließen, so dass man wirklich wieder über reale Fälle von Diskriminierung und verschleierter Nicht-Teilhabe und Grundrechtsverletzungen sprechen kann und man nicht einen rechtspopulistischen Diskurs im Sommerloch unkritisch nachplappert und ein falsches Narrativ reproduziert.
Nach Patricks klarem Beitrag will Human gerne das Thema Layla zu Ende bringen. Denn es scheint wohl so, dass da noch irgendwas ist, dass noch durch seinen Kopf geht, dass er dazu sagen will. Zum Glück beendet er damit dieses Thema.
Patrick greift nach einigen politischen Merkwürdigkeiten der letzten Tage aus der FDP Ecke Humans Frage nach dem Spiegel Artikel rund um die veröffentlichen Gehaltsstrukturen bei einem deutschen Gaming Studio auf. Das was auf den ersten Blick ja ganz transparent und nobel sich darstellt ist bei näherem Hinsehen dann doch durchaus kritikwürdig. Doch hört selbst. Es geht etwas tiefer hinein in die Gaming Branche.
Patrick hat schon sehr viel rausgearbeitet aus der Veröffentlichung von InnoGames zu ihrer Gehaltsstruktur. Human nimmt die Versatzstücke und macht deutlich, warum es nicht reicht, ein Unternehmen für angebliche Transparenz zu feiern, wenn doch gleichzeitig die Informationen den Kern heutiger organisationalen Wertschöpfungslogiken deutlich macht.
Nachdem Patrick zwei Hörer zu Wort kommen lässt verübt Human einen Anschlag auf uns. Es ist ein Ohrwurm namens Layla. Danke dafür. Aber Human stellt Patrick die Frage, was denn da los war in seiner Heimatstadt Würzburg und wie konnte es zu all dem kommen und wieso schreiben so viele Medien darüber in einer ganz bestimmten Art & Weise. Patrick ist genervt, nicht nur vom Ohrwurm, sondern von der völlig überzogenen Debatte. Aus seiner Sicht wurde hier ein rechtskonservativer Popanz aufgebaut. Ein Verbot, was definitiv kein behördliches Verbot ist, welches er u. a. mit juristischer Unterstützung erklärt. Zudem weist er daraufhin, dass wir wirklich andere gesellschaftliche Probleme haben und dass dieser Fall eigentlich nur von der rechtskonservativen Seite aufgebauscht wurde. Nach Patricks klarem Beitrag will Human gerne das Thema Layla zu Ende bringen. Denn es scheint wohl so, dass da noch irgendwas ist, dass noch durch seinen Kopf geht, dass er dazu sagen will. Zum Glück beendet er damit dieses Thema. Patrick greift nach einigen politischen Merkwürdigkeiten der letzten Tage aus der FDP Ecke Humans Frage nach dem Spiegel Artikel rund um die veröffentlichen Gehaltsstrukturen bei einem deutschen Gaming Studio auf. Das was auf den ersten Blick ja ganz transparent und nobel sich darstellt ist bei näherem Hinsehen dann doch durchaus kritikwürdig. Doch hört selbst. Es geht etwas tiefer hinein in die Gaming Branche. Human nimmt die Versatzstücke und macht deutlich, warum es nicht reicht, ein Unternehmen für angebliche Transparenz zu feiern, wenn doch gleichzeitig die Informationen den Kern heutiger organisationalen Wertschöpfungslogiken deutlich macht.
Patrick ärgert sich über den Tweet eines Berufspolitikers mit Sitz im Bundestag, der angeblich Experte für “Arbeit & Soziales” ist. Dessen Idee für den Mangel an Arbeitskräften im Bereich der Flughäfen und in der Gastronomie ist offenbar den Druck und den Zwang durch unser Sozialsystem zu erhöhen, um die Leute in diese Jobs stärker hinein zu pressen. Patrick ärgert noch nicht einmal diese zynische Lösung, sondern dass ein Repräsentant für unser komplexes System Staat sich offenbar keinerlei komplexe Gedanken zu machen scheint. Patrick weist daraufhin auch auf den drohenden Kollaps in bayrischen Grundschulen hin und gibt der Berufspolitik etwas Nachhilfe in Sachen komplexes Denken und drohendem Kollaps von sozialen Systemen. Er liest Passagen aus dem Buch “Der Seneca Effekt” von Ugo Bardi, in der Hoffnung, dass Berufspolitiker – neben ihren ureigenen Interessen – eine Sensibilität für komplexes Systeme und ihren drohenden Kollaps entwickeln- Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
David schildert aus seiner Sicht die problematischen Aspekte rund um Hartz IV, gibt persönliche Einblicke rund um die Themen Sanktionen, Zwang zur Annahme von angebotenen Arbeitsstellen und das Geschäftsmodell des Niedriglohnsektors, u. a. Call-Center.
Der Skit von Patrick und Daven waren sehr spannend, aber Human fragt sich wieder eine ganz bestimmte Frage: Unter der Bedingung, dass Kai denkt, er steht “auf der richtigen” Seite und will das Beste für “alle”, was muss die epistemische Vorbedingung sein, dass das was er sagt “moralisch” “gut” ist.
Patrick geht gerne der Nachfrage Humans nach, was denn die ideologische Grundlage von “Arbeit” sein könnte, die zu solchen inhaltlichen Aussagen führt wie die von Kai & Co. Zufällig hat Patrick ein spannendes Interview in der Zeit entdeckt mit dem Sozialphilosophen Nikolaus Lelle. Er skizziert in seinem Buch “Arbeit, Dienst und Führung: Der Nationalsozialismus und sein Erbe”. eine mögliche spannende epistemische Grundlage, mit der Human vielleicht in Sachen Ideologiekritik zufriedener sein könnte. Die Thesen von Lelle sind aber ganz sicher nicht für jeden so leicht verdaulich, weil er unserem Arbeits- und Leistungsbegriff den Spiegel vorhält.
Dave möchte der “Critical Community” die Ideologie der Arbeit und die damit verknüpfte protestantische Arbeitsethik anhand einer Figur aus dem Computerspiel “Bioshock Infinite” veranschaulichen. Es handelt sich um Jeremiah Fink, der Protestant.
Es hat ne Weile gedauert, aber Human hat seine Antwort zusammen. Er geht noch mal tief rein: Was ist eines der stärksten Ordnungsmächte unserer modernen Gesellschaft? Eigentum! Woher kommt diese Idee? John Lock! Was haben Thomas Robert Malthus und Herbert Spencer damit zu tun? Leider zu viel! Auch Darwin und Marx stecken da irgendwie drin. Und dann gibt es noch Max Weber und eine protestantische Arbeitsethik, die nach Fredric Jameson den Kapitalismus vermittelt hat und dann schnell verschwunden ist. Viele Namen. Viele Minuten.
Patrick hat Urlaub? Welcher Urlaub? Ach ja, Skits machen ist wie Urlaub! Denn Human scheint ins Schwarze getroffen zu haben, was die “Urlaubslektüre” angeht. Patrick liest “Anfänge” von David Graeber und David Wengrow und dort ist ihm eine Passage aufgefallen, das sich mit John Lock beschäftigt.
Dave macht eine kleine Reise und versucht die unterschiedlichen Liberalismus-Richtungen abzugrenzen, mit einem heute (insbesondere auf Twitter vorkommenden) vulgären Liberalismus.
Jens bringt ein neues Thema ein: Wir alle sprechen von der Klimakatastrophe, aber das, was wir dem Planeten antun ist nicht nur Co2 in die Atmosphäre pusten, sondern die Welt mit Plastik verschmutzen. Er zeigt uns, wie immens das Plastik-Problem ist und stellt die einzige richtige Frage: Was denken wir denn so darüber?
Patrick ist zurück aus dem Urlaub und berichtet über die Bücher, die alle bei ihm vorliegen. Es geht darin um Arbeitsideologie, Sklaverei, Kolonialisierung, anthropologische Alternativen und das neue Buch von Stefan Schulz zum Thema Demografie. Basierend auf dem letzten Skit von Jens fragt sich Patrick wie all diese Dinge ggf. zusammen hängen können und ist angesichts der stattfindenden Klimakatastrophe im Hier und Jetzt entsetzt darüber wie wenig politisches Bewusstsein immer noch vorhanden ist. Die “Fortschrittskoalition” scheint jedenfalls keine Antwort auf die drängenden Fragen zu liefern und so versucht Patrick es auf den Punkt zu bringen: Die Art und Weise, wie wir bisher wirtschaften, hat uns nicht nur in den Schlamassel geführt, sie führt uns aber ganz bestimmt nicht vom Pfad der Selbstzerstörung ab. Passend dazu hat unser Hörer Alex noch wichtige Fragen zum Thema “Katastrophenfolgeschäden” anhand des Fischsterbens in der Oder gestellt.
Jens fährt mit seiner kleinen Reihe zum Thema Nachhaltigkeit und Klimawandel fort. Diesmal erklärt er uns die 5 von 9 planetarischen Grenzen, welche wir bereits überschritten haben und welche Konsequenzen das haben könnte. Wir sehen Klimawandel ist in erster Linie Systemwandel.
Patrick ist verzweifelt aber noch nicht völlig hoffnungslos. Gestern erschien das neue Buch des “Club of Rome” mit dem Titel “Earth for All”. Darin fordern die ExpertInnen 5 radikale Kehrtwenden, mit dem wir die größte aller Katastrophen noch vermeiden könnten. Patrick liest eine längere Passage aus dem Buch vor. Sie enthalten bemerkenswert schaffbare und dabei doch ideologisch sehr blockierte Lösungsansätze. Das macht es um so deprimierender, denn es ist alles da um es zu tun. Wir müssten es nur wollen und durchsetzen.
Sorry. Sorry. Sorry. Diese Zusammenfassung hat sehr lange gedauert. Aber nun sind wir zurück aus der Sommerpause. Patrick startet mit dem Kollaps komplexer Systeme und fragt sich wie das alles sein kann und warum wir so blind sind dafür. David schildert aus seiner Sicht die problematischen Aspekte rund um Hartz IV, gibt persönliche Einblicke rund um die Themen Sanktionen, Zwang zur Annahme von angebotenen Arbeitsstellen und das Geschäftsmodell des Niedriglohnsektors, u. a. Call-Center. Der Skit von Patrick und Dave waren sehr spannend, aber Human fragt sich wieder eine ganz bestimmte Frage: Unter der Bedingung, dass Kai denkt, er steht “auf der richtigen” Seite und will das Beste für “alle”, was muss die epistemische Vorbedingung sein, dass das was er sagt “moralisch” “gut” ist. Patrick geht gerne der Nachfrage Humans nach, was denn die ideologische Grundlage von “Arbeit” sein könnte, die zu solchen inhaltlichen Aussagen führt wie die von Kai & Co. Zufällig hat Patrick ein spannendes Interview in der Zeit entdeckt mit dem Sozialphilosophen Nikolaus Lelle. Er skizziert in seinem Buch “Arbeit, Dienst und Führung: Der Nationalsozialismus und sein Erbe”. eine mögliche spannende epistemische Grundlage, mit der Human vielleicht in Sachen Ideologiekritik zufriedener sein könnte. Die Thesen von Lelle sind aber ganz sicher nicht für jeden so leicht verdaulich, weil er unserem Arbeits- und Leistungsbegriff den Spiegel vorhält. Dave möchte der “Critical Community” die Ideologie der Arbeit und die damit verknüpfte protestantische Arbeitsethik anhand einer Figur aus dem Computerspiel “Bioshock Infinite” veranschaulichen. Es handelt sich um Jeremiah Fink, der Protestant. Es hat ne Weile gedauert, aber Human hat seine Antwort zusammen. Er geht noch mal tief rein: Was ist eines der stärksten Ordnungsmächte unserer modernen Gesellschaft? Eigentum! Woher kommt diese Idee? John Lock! Was haben Thomas Robert Malthus und Herbert Spencer damit zu tun? Leider zu viel! Auch Darwin und Marx stecken da irgendwie drin. Und dann gibt es noch Max Weber und eine protestantische Arbeitsethik, die nach Fredric Jameson den Kapitalismus vermittelt hat und dann schnell verschwunden ist. Viele Namen. Viele Minuten. Patrick hat Urlaub? Welcher Urlaub? Ach ja, Skits machen ist wie Urlaub! Denn Human scheint ins Schwarze getroffen zu haben, was die “Urlaubslektüre” angeht. Patrick liest “Anfänge” von David Graeber und David Wengrow und dort ist ihm eine Passage aufgefallen, das sich mit John Lock beschäftigt. Dave macht daraufhin eine kleine Reise und versucht die unterschiedlichen Liberalismus-Richtungen abzugrenzen, mit einem heute (insbesondere auf Twitter vorkommenden) vulgären Liberalismus. Jens bringt ein neues Thema ein: Wir alle sprechen von der Klimakatastrophe, aber das, was wir dem Planeten antun ist nicht nur Co2 in die Atmosphäre pusten, sondern die Welt mit Plastik verschmutzen. Er zeigt uns, wie immens das Plastik-Problem ist und stellt die einzige richtige Frage: Was denken wir denn so darüber? Patrick ist zurück aus dem Urlaub und berichtet über die Bücher, die alle bei ihm vorliegen. Es geht darin um Arbeitsideologie, Sklaverei, Kolonialisierung, anthropologische Alternativen und das neue Buch von Stefan Schulz zum Thema Demografie. Basierend auf dem letzten Skit von Jens fragt sich Patrick wie all diese Dinge ggf. zusammen hängen können und ist angesichts der stattfindenden Klimakatastrophe im Hier und Jetzt entsetzt darüber wie wenig politisches Bewusstsein immer noch vorhanden ist. Die “Fortschrittskoalition” scheint jedenfalls keine Antwort auf die drängenden Fragen zu liefern und so versucht Patrick es auf den Punkt zu bringen: Die Art und Weise, wie wir bisher wirtschaften, hat uns nicht nur in den Schlamassel geführt, sie führt uns aber ganz bestimmt nicht vom Pfad der Selbstzerstörung ab. Passend dazu hat unser Hörer Alex noch wichtige Fragen zum Thema “Katastrophenfolgeschäden” anhand des Fischsterbens in der Oder gestellt. Jens fährt mit seiner kleinen Reihe zum Thema Nachhaltigkeit und Klimawandel fort. Diesmal erklärt er uns die 5 von 9 planetarischen Grenzen, welche wir bereits überschritten haben und welche Konsequenzen das haben könnte. Wir sehen Klimawandel ist in erster Linie Systemwandel. Patrick ist verzweifelt aber noch nicht völlig hoffnungslos. Gestern erschien das neue Buch des “Club of Rome” mit dem Titel “Earth for All”. Darin fordern die ExpertInnen 5 radikale Kehrtwenden, mit dem wir die größte aller Katastrophen noch vermeiden könnten. Patrick liest eine längere Passage aus dem Buch vor. Sie enthalten bemerkenswert schaffbare und dabei doch ideologisch sehr blockierte Lösungsansätze. Das macht es um so deprimierender, denn es ist alles da um es zu tun. Wir müssten es nur wollen und durchsetzen.
Jens ist wieder am Start und zählt auf, wie sich die Welt in den nächsten Jahrzehnten entwickeln wird, sollten wir wie bisher keinerlei Anstrengungen unternehmen der Klimakrise konsequent Herr zu werden. Die Aussichten sind alles andere als rosig, aber von nichts kommt halt auch nichts.
Patrick nimmt eine aktuelle Forsa Studie im Auftrag der Commerzbank auseinander, die mittelständische Unternehmen nach ihren Strategien zu Nachhaltigkeit und Digitalisierung befragt. Patrick stellt ernüchternd fest, dass sich dort weiterhin nicht viel tut und dass Unternehmen “Nachhaltigkeit” in erster Linie als Marketinginstrument verstehen, weil es der neuen sozialen Erwartung entspricht, den Lebensraum durch das eigene Wirtschaften nicht noch mehr zu zerstören. Was also braucht es? Vielleicht ebenso einfach Funktionslogiken wie sie unser bisheriges Wirtschaftssystem aufweist? Aber wer führt die Fäden zusammen? CEOs sind es ganz offensichtlich nicht.
Jens meldet sich nochmal zu Wort und erläutert warum es viele Gründe und Mechanismen gibt, wieso Menschen den Klimawandel leugnen oder verharmlosen. Aber er benennt auch konkret Dinge, die wir tun können um uns so aus der gefühlten Ohnmacht zu befreien.
Eine weitere Woche ist vergangen. Wir sprechen weiterhin über Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Jens zeigt uns die Szenarien auf und erörtert, was passiert, wenn wir weiterhin nichts tun. Patrick deutet an, dass es so etwas wie Orientierung in Form von einfachen Leitlinien und Funktionslogiken geben müsste, so dass jede Entität selbst Dinge vorantreiben kann. Jens erläutert warum es so viele psychologische Effekte gibt, die zur Klimawandelleugnung oder -relativierung führen. Zählt aber auch auf, was man denn nun tun kann ohne den Kopf in den Sand zu stecken.
Human wundert sich, welche Argumente die FDP in Diskursen verwendet. Es wird von Fetisch und Framings gesprochen. Aber immer mit dem Verweis, dass doch andere diese Begriffe verwenden, um der FDP oder einer Schuldenbremse oder sonstigen Dingen, die der FDP anscheinend sehr, sehr wichtig sind, zu betrüben. Da fragt sich Human noch mal, wie das war mit dem Fetisch und der Ideologie?
Patrick taucht tiefer in das Populismus Thema ein. Er holt sich Rat bei zwei Politikwissenschaftlern: Tim Spier und Jan-Werner Müller. Anhand ihrer Erläuterungen lernt Patrick die 4 Faktoren des politischen Populismus. Er lernt außerdem, dass Populismus der Gegenentwurf zum Pluralismus darstellt und Populismus dahingehend grundsätzlich undemokratische Konturen besitzt. Aber argumentiert Christian Lindner nun wirklich populistisch oder ist er gar ein Populist? Dazu müsst ihr schon bis zum Ende hören.
Human wundert sich, welche Argumente die FDP in Diskursen verwendet. Es wird von Fetisch und Framings gesprochen. Aber immer mit dem Verweis, dass doch andere diese Begriffe verwenden, um der FDP oder einer Schuldenbremse oder sonstigen Dingen, die der FDP anscheinend sehr, sehr wichtig sind, zu betrüben. Da fragt sich Human noch mal, wie das war mit dem Fetisch und der Ideologie? Patrick taucht tiefer in das Populismus Thema ein. Er holt sich Rat bei zwei Politikwissenschaftlern: Tim Spier und Jan-Werner Müller. Anhand ihrer Erläuterungen lernt Patrick die 4 Faktoren des politischen Populismus. Er lernt außerdem, dass Populismus der Gegenentwurf zum Pluralismus darstellt und Populismus dahingehend grundsätzlich undemokratische Konturen besitzt. Aber argumentiert Christian Lindner nun wirklich populistisch oder ist er gar ein Populist? Dazu müsst ihr schon bis zum Ende hören.
Human versteht die politikwissenschaftliche Definition von Populismus, aber fragt sich, ob es im Kern nicht das Gleiche ist wie seine Argumentation. Vorher dreht er aber noch zwei Runden rund um den symbolischen Tod und die Rückkehr der Unterdrückung.
Patrick findet noch nicht so Recht einen Anschluss an Humans Argumentation. Welche Lösung zu welchem Problem denn eigentlich? Vielmehr betont Patrick dass es ihm gerade eher wichtig ist, auf Populismus als gefährliche Vorstufe des Faschismus und einer Bedrohung des existierenden Pluralismus hinzuweisen. Es ist schon zynische Ironie, dass die Wahl einer italienischen neofaschistischen Partei genau 100 Jahre nach Mussolinis Machtergreifung fällt. Patrick sieht den Virus von Trumpismus, Populismus und Faschismus erneut als eine Gefahr für die demokratische und pluralistische Gesellschaft. Dazu möchte er sensibilisieren und eben keine Lösung anbieten, auf ein Problem, was er noch nicht mal so genau kennt. Zudem stellt Patrick die These auf, dass der Pluralismus und die Demokratie immer dann besonders bedroht ist, wenn die Menschen verängstigt vor einer Krise stehen. Das wiederum ermutigt machtbewusste Menschen dazu die Klaviatur des Populismus zu spielen und somit, wie so oft in der Geschichte, dann dem radikalen Faschismus mit an die Macht verhelfen.
Human ist verwirrt. Die Autoren Harald Welzer und Richard David Precht werden in den sozialen Medien kritisiert. Ist die Kritik berechtig? Nach dem Lesen des neuen Werkes “Die vierte Gewalt – Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist” ist Human noch mehr verwundert, denn das Buch ist recht schlüssig und Kritik ziemlich überzogen bzw. nicht bezogen auf die Kernargumente im Buch. Aber die Kritik beruht im Wesentlichen auf ein Talk Show Besuch von Welzer und Prech bei Lanz. Dieser Auftritt war eine ziemliche Katastrophe. Die Autoren konnten ihr eigenes Werk nicht darlegen. Nun scheint es so, dass die Masse-Medienmacher*innen sich auf einer Siegerseite wiegen, dass sie jegliche Kritik an dem Mediensystem von sich weisen? Ist das wirklich so? Patrick war doch selbst Teil des Systems. Was sagt er dazu?
Patrick schildert nochmal kurz seine Wahrnehmung zur Causa Precht/Lanz und wechselt dann aber auch schon zu Humans Frage. Allerdings möchte er noch einen Zwischenschritt gehen um deutlicher zu machen, dass es noch eine strukturelle Ebene gibt, die von den “Spitzen” der Leitmedien und ihrer Akteure wie Precht/Welzer nicht wirklich thematisiert werden, nämlich die Arbeitsbedingungen in Redaktionen, wie sie vor allem auch von jungen Leuten thematisiert werden. Wie es der Zufall so will hat der journalistische Podcast “Druckausgleich” (zu finden auf journalist.de oder Spotify etc.), bei dem Patrick auch zu Gast war zum Thema “New Work”, einige Stimmen zur derzeitigen Arbeitssituation im Medienbetrieb eingesammelt. Hier sollten wir aufmerksam zuhören und dann weiter über mögliche strukturelle Themen sprechen.
Dave meldet sich zu Wort mit einer etwas tieferen Analyse zur Lanz Talkshow mit und rund um Welzer & Precht und ihrem Buch “Die vierte Gewalt”. Er thematisiert unter anderem Personalisierung, toxische Männlichkeit, Dynamiken zwischen Twitter und dem Journalismus, Diskursstrategien und Precht als gefallenes Idol.
Human ist zurück. Aber er knabbert immer noch an dem Buch von Welzer/Precht. Aber irgendwie nicht so richtig. Denn ihn hat eine Sprachnachricht von einer Hörerin erreicht, die berichtet, was so im journalistischen Alltag abläuft. Hier klingelt es bei Human. Was sagt noch mal die Organisationssoziologie dazu? Mit Blick in das Buch “Die Humanisierung der Organisation” von Judith Muster, Kai Matthiesen & Peter Laudenbach, fragt sich Human, wie stark übergriffig Organisationen gegenüber ihrer Mitglieder sind?
Human Nagafi und Patrick Breitenbach schauen sich gemeinsam Clips aus den Medien an und diskutieren diese. Es geht wie immer um die kontinuierliche Hinterfragung des Scheinbar Selbstverständlichen. Wir gucken einen wirren Bild TV Clip zur Freiheit beim Duschen, schauen Markus Lanz mit Luisa Neubauer und Ralph Stegner, schauen das Interview von Jung & Naiv mit Franziska Brandmann von den Jungen Liberalen und geben uns am Ende noch Serdar Somuncu und Florian Schröder zum Thema Ukraine Krieg und Pazifismus.
5 intensive Stunden mit unserem Chat und jeder Menge Herzinfarkte Quellen, die wir besprechen:
BILD TV: Energiesparen: Klima-Minister Habeck rät zum schnellen Duschen https://www.youtube.com/watch?v=S629t-JSiy0&t=3s
Energieembargo: Eine Chance für den Klimaschutz? | Markus Lanz vom 28. Juni 2022 https://www.youtube.com/watch?v=rei8_IrFoSY
Vorsitzende der Jungen Liberalen (Julis) Franziska Brandmann – Jung & Naiv: Folge 581 @Jung & Naiv https://www.youtube.com/watch?v=fLm2kYyMcKA
Live im Tipi Vol. 2 | Schroeder & Somuncu #76 https://www.youtube.com/watch?v=Ka4awWGrxVo
Patrick ist noch wie im Rausch. Er hat das Buch “Radikaler Universalismus” von Omri Boehm gelesen und es hat ihn wirklich bewegt. Patrick versucht einige Kerngedanken des Buches in Worte zu fassen und wo es in letzter Zeit vielleicht auch schon Anwendung gefunden hat. Es geht um die universelle Prämisse der Menschenwürde, auf der im Grunde unerschütterlich alles basieren sollte, denn das ist die Essenz des Menschseins an und für sich, oder wie sieht Human das?
Human Nagafi und Patrick Breitenbach schauen sich gemeinsam Clips aus den Medien an und diskutieren diese. Es geht wie immer um die kontinuierliche Hinterfragung des Scheinbar Selbstverständlichen. Wir gucken zusammen mit Rouven Remmel, einem Pfleger und stv. Stationsleiter in einer Uniklinik, Ausschnitte aus Strg+F Doku über die Pflege. Wir schauen das Interview von Jung & Naiv mit Michael Meister (CDU) und sind erstaunt über eine hartnäckige Ideologie, die fast wie Lügen wirkt. 5 intensive Stunden mit unserem Chat und jeder Menge Bluthochdruck.
Quellen, die wir besprechen: Pflegekräfte packen aus: Warum kündigen sie? | STRG_F https://youtu.be/gGixzjx9WhU
Finanzpolitiker Michael Meister (CDU) – Jung & Naiv: Folge 582 https://youtu.be/HsMCU7yk2gU
Human ist auch sehr begeistert vom Buch “Radikaler Universalismus” und berichtet seinen Zugang zum Werk und insbesondere wie eines der größeren Stolpersteine, wie sich eine Universalität konstituiert, aufgelöst haben (wie immer mit der Hilfe von Zizek). Danach spielt er einen längeren Beitrag von einer Lanz Sendung mit Luisa Neubauer, wo neben dem Fehlen einer Moderation, die Notwendigkeit von einer Universalität deutlich werden, und zwar wenn sich die Würde des Menschen gegen Demokratie aufgewogen wird.
Patrick wollte nach Humans Skit eigentlich nur noch wütend schreien. Doch dann ist ihm ein Licht aufgegangen. Könnte es sein, dass der Konflikt rund um die Klimakrise im Grunde ein Prämissenkonflikt ist, der die gesamte Debatte seit Jahren im Kreis drehen lässt? Patrick kristallisiert daher die zwei möglichen gegenläufigen Prämissen heraus und beschreibt, worum es im Kern wirklich geht und warum man hier gar keine Kompromisse schließen kann und es daher auch nicht voran geht. Es geht um den Preis der Würde – ein völlig unmögliches Unterfangen.
Wir schauen gemeinsam @Marcus John Henry Browns Performance “THE HUSTLE ROYALE” und sprechen dabei u. a. über den “Hustle” und seine Effekte auf uns und unsere mentale und psychische Gesundheit. Mehr Infos zur Performance hier: https://www.marcusjohnhenrybrown.com/the-hustle-royale/
Nach dem hervorragenden Skit von Patrick, fragt sich Human, warum das immer wieder passiert. Menschen wissen das alles eigentlich, aber trotzdem ändert sich nicht genug. Mithilfe von Lacan und Zizek versucht er zu erkunden, welche Bewältigungsmechanismen hier vielleicht zum Tragen kommen, dass wir uns irgendwie im Kreis drehen und was könnte man sonst eigentlich tun?
Wir schauen gemeinsam Clips zum Kapitalismus, zum Thema Hunger und das Jung & Naiv Interview mit Dirk Messner (Umweltbundesamt) und blicken wie immer ideologiekritisch unter die Oberfläche.
Support our work: https://critical-infinity.de/critical-media-formate/
Nach dem augenöffnenden Skit von Human, sieht Patrick überall nur noch “Das Reale”. Sei es rund um die WM in Katar, bei der die meisten Menschen zwar genau wissen wie die Administration dieses Landes Menschen behandelt, es ihnen aber offenbar egal ist, wenn es um das Spektakel Fußball geht. Und auch die Übernahme von Elon Musk beschäftigt Patrick sehr. Musk scheint sich sein eigenes “Reales” aufbauen zu wollen, indem er knallhart eine Art “Hunger Games” in der Organisation veranstaltet. Außerdem ist Patrick verblüfft von vielen Aussagen, die bzgl. schlechten Arbeitsbedingungen bei Twitter verlautbaren: Wieso? Sind doch alles topbezahlte Leute. Die darf man so behandeln. Was wohl Human dazu sagt? Ihr könnt uns übrigens unterstützen und findet alle Critical Media Formate hier: https://critical-infinity.de/critical-media-formate/
Human kann grds. die Perspektive von Patrick bzgl. der Situation bei Twitter verstehen. Allerdings fragt er sich, ob nicht ein größeres Problem dahintersteckt und wir nicht eigentlich in eine logische Falle laufen, wenn wir uns zu sehr auf Elon Musks Handlungen fokussieren. Aber mithilfe von Zizek, AOC und Too Short findet er eine einfache Formel für das Problem: Don’t Hate the Player, Hate the Game
Human Nagafi und Patrick Breitenbach haben einen besonderen Gast eingeladen. Buchautor und Sozialphilosoph Nikolas Lelle spricht mit den beiden über sein aktuelles Buch “Arbeit, Dienst und Führung – Der Nationalsozialismus und sein Erbe”. https://www.verbrecherverlag.de/book/detail/1084 Wir schauen gemeinsam Clips und hangeln und so durch die Ideologiegeschichte der Arbeit entlang. Videoquelle: https://youtu.be/plSubQgkzhA Support our work: https://critical-infinity.de/critical-media-formate/
Patrick ist mal wieder von Markus Lanz getriggert worden. Die gesamte Diskussion rund um die Protestaktionen der “letzten Generation” findet er erstaunlich redundant und die meisten Annahmen liegen vermutlich auch daneben. Also nimmt Patrick das Thema “Ziviler Ungehorsam” mal etwas genauer unter die Lupe und zwar anhand von Texten von dem Demokratiedenker Jürgen Habermas und dem Bürgerrechtsaktivisten Dr. Martin Luther King. Außerdem gibt es eigens für Markus Lanz einen Realitätscheck aus seinem eigenen Sender, einem Beitrag aus dem Auslandsjournal, der nochmal verdeutlicht worum es gerade geht und warum positivistisches Anpassungsgelaber eines “Moderators” gerade völlig fehl am Platze ist und den Diskurs aus seiner eigentlichen Rolle heraus vollkommen verzerrt.
Human hat große schmerzen Lanz oder die Rolle, die Lanz spielen möchte zuzuhören. Aber dem hervorragenden Beitrag von Patrick kann Human gar nicht mehr viel hinzuzufügen, außer dass er die gewaltsamen Reaktionen der politisch handelnden Menschen sehr verwundert betrachtet. Daher will Human den Blick auf die FIFA Fußballweltmeisterschaft der Herren bringen und auf eine Armbinde, die für Liebe stehen sollte, aber anscheinend niemand diese Liebe zeigen will oder darf?
Patrick greift das FIFA Thema auf und erörtert erstmal die wichtige gesellschaftliche Rolle des Fußballs. Nur wenn wir uns der Tragweite bewusst werden finden wir Zugang zu Erklärungen rund um die aktuelle Debatte. Wie sieht die Struktur und Wirkmacht aus? Wie sind die Dinge miteinander verflochten? Warum schaffen wir es nicht diesmal die kognitive Dissonanz aufzulösen und die Wunde der Menschenrechte mit einer Armbinde zu schließen? Mögliche Antworten gibt es in diesem Skit.
Patrick ist in einer Zeitschleife gefangen. Heute ist wieder Murmeltiertag. Ebenso wie Bill Murray im Film aus den 1990er Jahren, scheint auch die Politik mittlerweile in einer solchen vermaledeiten Zeitschleife fest zu stecken. Das ist vor allem dann ärgerlich, wenn alles andere sich außen rum in Richtung Zukunft bewegt und die Strukturen aber nach wie vor so tun als seien wir 30 Jahre zurück. Besonders auffällig ist das mal wieder anhand der Debatte rund um das Thema “Zuwanderung und Migration”. Patrick zeigt anhand einer Sprachnachricht eines Hörers, Ausschnitte aus einer Lanz Sendung und alten Reportagen auf, dass selbst die heutigen Narrative alles andere als neu und alles andere als rein AfD sind. Was wohl Human dazu sagt?
Dave meldet sich als erstes zurück aus der Winterpause und kommt direkt mit einem brachialen Thema: Sklaverei. Er führt mal in das Thema ein und beschreibt den heutigen Status Quo in der Sache und fragt nach möglichen Zusammenhängen zur derzeitigen Ideologien.
Patrick greift die Beschreibung von Dave hinsichtlich der vergangenen und gegenwärtigen Formen der Sklaverei auf und versucht unter die Oberfläche zu schauen um die eigentlichen epistemischen Wurzeln der Sklaverei frei zu legen. Welche Vorbedingungen und Gedanken waren notwendig, damit so etwas wie Sklaverei überhaupt passieren konnte? Was hat die Art unseres Wirtschaftens damit zu tun und wie wir generell auf Menschen blicken? Patrick schlägt dazu drei Prämissen vor, die aus seiner Sicht in unmittelbaren Zusammenhang zu dem Thema stehen.
Patrick startet eine neue Season “Critical Infinity” – jedenfalls hofft er das zu tun. Er stellt die Frage in den Raum, welche Strukturen unter der Oberfläche Lehrkräfte dazu bringt an verschiedenen Orten zu verschiedenen Zeiten Gegenstände nach Schüler zu werfen? Was steckt dahinter? Ist Schule denn kein gewaltfreier Fraum? Vor allem ist Schule dann ein gewaltfreier Raum, wenn niemand mehr mit Sachen nach Leuten werfen würde? Fragen über Fragen …
Lisa spricht aus ihrer Erfahrung und aus der Schulhistorie heraus über die Strukturen, die das Verhalten von manchen Lehrkräften gegenüber den Schülern erklären. In erster Linie geht es darum, was Schule für ein Ort ist und wie er sich allein chon über Gruppengrößen strukturiert.
Nick versucht den Bogen zu spannen von einem älteren Sklaverei Skit, der doppelt freien Lohnarbeit bis hin zur aktuellen Sprachnachricht zum Thema Schule. Dazu führt er eine neue Ideologiedefinition ins Feld und erörtert die strukturelle Gewalt vom Konzept “Schule” anhand der Systemtheorie von Luhmann. Er führt aus, warum Schule die Vorbereitung für den bürgerlichen Status als “doppelt freie Lohnarbeiter” in der Arbeitswelt praktisch und ideologisch darstellt.
Patrick findet Anschluss an die beiden Skits von Lisa und Nick und führt nun eine dritte Perspektive auf Schule ein: Michel Foucault. Laut dem französischen Philosophen und Analytiker von Machtstrukturen schreibt dieser nämlichen Schulen die Funktion von Überwachung und Disziplinierung zu, u. a. durch das Anordnen der Körper im Raum. Patrick gibt zahlreiche Beispiele für diese von Foucault beschriebene Form und schlägt eine Brücke zur Welt nach der Schule: Die Arbeit.